Wohin mit der Stadt?
Die »Renaissance der Stadt« ist an ihr Ende gekommen. Allerorten lässt sich das Ergebnis des planlosen Baubooms der letzten zwanzig Jahre bewundern: Sitzbänke ohne Lehne, verwaiste Quartiersplätze und Luxussiedlungen, die wie begehbare Anlagedepots anmuten.
Am Beginn unserer Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Stadtplanung stand das Frankfurter Europaviertel. Hier saßen wir auf einer der wenigen Parkbänke und fragten uns, warum diese Orte im Vergleich zu älteren Stadtvierteln so leblos und steril wirken. Beim Spaziergang durch die Europaviertel – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – von Stuttgart, Berlin und Zürich wurde uns plötzlich klar: Frankfurt ist überall!
Damit war die Idee dieses Projekts geboren: Ausgehend von Alltagsbeobachtungen wollen wir die Probleme der heutigen Stadtentwicklung analysieren. Dabei interessiert uns vor allem das Verhältnis von gebauter und sozialer Umwelt, von architektonisch-stadträumlicher Gestaltung und gesellschaftlicher Aneignung. Was ist Urbanität? Woran scheitern Architektur und Städtebau heute? Wie können wir trotzdem städtische Mannigfaltigkeit verteidigen? Mit diesen und weiteren Fragen setzen wir uns auf dieser Seite auseinander.
Konkret entstehen hier Stadtkritiken, Essays, Kommentare, Fotoreportagen und Podcasts – nicht nur von uns, den Gründer:innen der Plattform, sondern auch von unseren Mitstreiter:innen und ausgewählten Gastautor:innen. Ganz unterschiedliche Stimmen, die unsere Perspektive auf Stadt und Architektur teilen: »Was wir kritisieren«.
Für Vortragsanfragen, Themenvorschläge, Lob und Kritik schreibt uns gerne an:
info@frankfurtbabylon.de

Europa-Allee, Frankfurt am Main, März 2017
»Die Straßen und Bürgersteige sind die wichtigsten öffentlichen Orte einer Stadt, ihre lebenskräftigsten Organe. Was kommt einem, wenn man an eine Großstadt denkt, als erstes in den Sinn? Ihre Straßen. Wenn die Straßen einer Stadt uninteressant sind, ist die ganze Stadt uninteressant; wenn sie langweilig sind, ist die ganze Stadt langweilig.«
Jane Jacobs, Tod und Leben großer amerikanischer Städte, 1961
BENJAMIN PFEIFER
ist freier Autor und Texter und entwickelt mit seinem Büro in Frankfurt am Main Konzepte für die Unternehmenskommunikation. Zuvor war er als Marketingleiter für den Möbelhersteller e15 tätig sowie acht Jahre für die Kommunikation von Stefan Forster Architekten verantwortlich, wo er sich inhaltlich mit den Grundlagen des städtischen Wohnungsbaus befasste und die Monografie »Wohnungsbau 1989–2019« betreute. Bis 2021 arbeitete er als Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen zum Themenkreis Stadt, Raum und Gesellschaft, in dessen Kontext er zahlreiche öffentliche Veranstaltungsreihen konzipierte und moderierte – darunter »Eine Stadt für alle«, »polar« sowie »Böll Analytics«.
CARLOS BECKER
ist politischer Philosoph und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt am Main, wo er das Bundesprogramm »Demokratie leben« wissenschaftlich begleitet. Nach dem Studium der Architektur, (Stadt-)Soziologie und politischen Philosophie in Aachen, Oldenburg und Frankfurt forschte er am Institut für Politikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt zu demokratietheoretischen Fragen und promovierte zum Recht auf Widerstand. Als Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen hat er sich vor allem mit demokratietheoretischen, arbeitsmarkt- und stadtpolitischen Themen auseinandergesetzt und hierzu diverse Veranstaltungsreihen betreut.
BENJAMIN SEMMLER
ist Experte für baurechtlichen Brandschutz und Bauphysik. Er arbeitet als Referent und Trainer für Bauproduktenrecht und technische Gebäudeausrüstung im Brandschutz, unter anderem für die Architektenkammer und den TÜV. Nach dem Studium der Architektur und einem Master im Bereich »Zukunftssicheres Bauen« war er langjährig als Projektleiter für mehrere Ingenieursozietäten tätig. Als autodidaktischer Fotograf beschäftigt ihn vor allem der Wandel von Stadtquartieren im Großraum Rhein-Main. Seine Bildsprache folgt dem Ideal einer dokumentarischen Architekturfotografie, die er in Anlehnung an Fotografen wie Joachim Schumacher oder Peter Braunholz entwickelt hat.
SANDRA DOELLER
ist Grafikdesignerin mit Schwerpunkt auf Plakat-, Buch- und Ausstellungsgestaltung im Kunst- und Kulturbereich. Sie verfolgt einen konzeptionellen Ansatz und kontextbezogene Gestaltungsstrategien. 2013 gründete sie das Bureau Sandra Doeller in Frankfurt am Main und realisiert mit ihrem Team Projekte für Museen, Verlage und Künstler:innen. Neben Frankfurt Babylon ist sie Mitinitiatorin von »Grafikdesign Denken Sprechen«, einer Plattform zur interdisziplinären Reflexion von Grafikdesign an der Schnittstelle von angewandter und freier Kunst. Sandra Doeller lehrt regelmäßig Typografie und Editorial Design an verschiedenen Hochschulen und vertrat zuletzt die Professur für Typografie und Corporate Design an der Hochschule Mainz.
Frankfurt Babylon ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein.
Spenden sind steuerlich absetzbar.
Wir danken unseren Förderer:innen:
Katrin von Plottnitz
Wiebke Meyer
Wolf von Rotberg
Christian Weistroffer
wemove digital solutions